Schimpfen

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Männer schimpfen gerne gemeinsam

Nicht nur, dass Männer weniger reden als Frauen: Wenn sie mal reden, dann tun sie es viel zu oft so, dass es den meisten Frauen überhaupt nicht gefällt.

Bei solchen Gesprächen sind Frauen aber sowieso nach Möglichkeit nicht anwesend, denn am besten können Männer ihre bevorzugten Gespräche im Kreise von Männern geniessen, beispielsweise in der Stammtischrunde des Stammlokals.

Wenn Männer ihre Worte nämlich mal nicht brauchen, um ihre Rangordnung auszudiskutieren, dann geniessen sie es sehr, ausgiebig über die Welt, die unfähigen Politker, die miserablen Fussballtrainer, die versagende Jugend, die dummen Frauen und andere Unfähige zu schimpfen.

Beim gemeinsamen Schimpfen sind sich die Männer plötzlich einig und knüpfen ihre freundschaftlichen Bande dadurch, das sie aussenstehende, vermeintliche oder echte Gegner nach Herzenslust schlechtreden.

Das gemeinsame Schimpfen tröstet die Männer darüber hinweg, dass sie meistens recht wenig Macht über die Zustände in der Gesellschaft haben und dass auch die Politiker kaum je auf die Männer am Stammtisch hören.

Mit dem Schimpfen können sich die Männer aber Luft machen und von dem Gefühl der Ohnmacht ein wenig befreien.

Ohne regelmässiges Schimpfen würden sich viele Männer vielleicht bald wie zahnlose Würmer fühlen. So will sich natürlich niemand fühlen.

Daher wird geschinpft, was das Zeug hält.

Nicht immer ist das Schimpfen wirklich ernst gemeint, oft ist es mehr ein Luftmachen als ernstzunehmende Argumente. Diesen Aspekt sollten sich vor allem betroffene Frauen bewusst machen, wenn sie Opfer von solchen Schimpftiraden werden und diese Tatsache zufällig mitbekommen.

Wie schon erwähnt, klappt das Schimpfen am besten in der reinen Männerrunde, aber nicht jeder Mann hat oft genug Gelegenheit an solchen Runden teilzunehmen.

Dann finden Schimpfgespräche auch durchaus im gemischten Kreise statt.

Die anwesenden Frauen finden das intensive Schimpfen der Männer oft als sehr störend und versuchen, es zu stoppen, aber das hinterlässt entweder verärgerte oder stumme Männer. Meistens sind die betroffenen Männer dann sowohl verärgert als auch stumm.

Beim nächsten Treffen in gemeinsamer Runde wundern sich die anwesenden Frauen dann vielleicht, warum die Männer von Anfang an so schweigsam sind. Und wenn die Männer dann doch ins Gespräch kommen, wird wieder geschimpft, dass die Wände wackeln.

Wahrscheinlich haben männliche Schimpfgelage ab und zu auch mal produktive Folgen. Denn möglicherweise standen solche Schimpfgespräche auch am Anfang wichtiger Entwicklungen wie der Erfindung der Demokratie oder der Gründung von Gewerkschaften und Bürgerinitiativen.

Damit es zu konstruktiven Ergebnissen kommt, muss eine ganze Menge geschimpft werden, bis sich manche Männer dann schliesslich bewusst werden, was sie ganz besonders stört und dass sie willens sind, etwas dagegen zu unternehmen.

Männliche Schimpfrunden kann man also durchaus auch als Ursuppe für gesellschaftlichen Fortschritt betrachten.

Fazit:

Geben Sie Ihrem Partner die Gelegenheit, in aller Ruhe ausgiebig über all die unfähigen Idioten zu schimpfen, die sich für Schimpftiraden anbieten.

Ausgiebige Schimpfgelage verhelfem dem Mann zu einer ausgeglichenen Stimmung und einem gesunden Selbstvertrauen. Ohne regemässiges Schimpfen im Freundeskreis fehlt Männern ein Ventil und sie würden ihren Aggressionsstau möglicherweise an Ihnen auslassen.

Wenn Ihr Partner beim Besuch eines befreundeten Paares ausgiebig gemeinsam mit dem anderen Mann über die schlechte Welt zu schimpfen beginnt, dann ist es für alle Anwesenden am einfachsten, wenn Sie als Frauen die Männer eine Weile in Ruhe schimpfen lassen. Ziehen Sie sich einfach an ein gemütliches Plätzchen zurück und widmen Sie sich dem Gespräch unter Frauen.

Irgendwann haben die Männer bestimmt genug geschimpft und sind wieder friedlicherer Stimmung.

Umgekehrt:

Frauen fördern ihr Verbundenheitsgefühl eher durch gegenseitiges Bestätigen ihrer Ähnlichkeit.

Dabei entdecken Sie manchmal Gemeinsamkeiten, die Aussenstehende gar nicht nachvollziehen könnten.

Aber es geht auch gar nicht um objekte Gemeinsamkeiten, sondern um Mitgefühl und den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls.

Häufig wird auch über Aussenstehende in negativer Weise gesprochen, um sich gemeinsam besser zu fühlen. Solche Negativ-Gespräche haben aber eher den Charakter von Tratsch als von Schimpfen.

Auch Negativ-Tratsch dient der Verbundenheit der Beteiligten, und ausserdem hilft er Frauen häufig, ihre Probleme zu bewältigen, er ist also ähnlich einzuschätzen wie das gemeinsame Schimpfen der Männer.

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