Beziehungsgespräche

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Männer reden ungern über Beziehungen

Vor einer Sache grausen sich die meisten Männer fast so sehr, wie der Teufel vor dem Weihwasser.

Bei dieser furchteinflössenden Sache handelt es sich um Beziehungsgespräche.

Von solchen Gesprächen über die eigene Partnerschaft fühlen sich Männer regelrecht bedroht.

Wenn man genauer über die Art solcher Gespräche nachdenkt, haben sie ja manchmal durchaus einen bedrohlichen Charakter.

Sei es die Frage: "Liebst du mich wirklich?".

Oder sei es: "Musst du immer überall deine Socken rumliegen lassen?"

Oder gar: "Wann können wir uns endlich ein eigenes Kind leisten?"

Im gesamten Spektrum denkbarer Themen von Beziehungsgesprächen gibt es fast nur Themen, die den meisten Männern eher unangenehm sind.

Männern fällt es nämlich meistens nicht leicht, ihren Gefühlen so Ausdruck zu verleihen, dass ihre Partnerinnen damit zufrieden sind.

Die dezenten Liebesbekenntnisse der meisten Männer werden von den meisten Frauen schlichtweg übersehen oder für selbstverständlich gehalten. Erwartet wird stattdessen ein glaubwürdiges, wörtliches Bekenntnis und das liegt nur wenigen, glücklichen Männern.

Wenn die Partnerin nicht durch die dezenten Bemerkungen oder das Alltagsverhalten merkt, dass ihr Partner sie liebt, sind Forderungen nach Liebesbekenntnissen eine häufige Folge.

Solche Liebesbekenntnisse fallen Männern unter dem Druck eines Beziehungsgespräches aber noch schwerer als im normalen Leben.

Aber warum fallen Männern solche Liebesbekenntnisse so schwer?

Die meisten Männer machen sich generell weniger Gedanken über Gefühle, also auch über die Liebe zu ihrer Partnerin.

Es ist nicht so, dass sie weniger lieben - nein - sie denken nur weniger darüber nach. Sie lieben ihre Partnerin und basta.

Wenn wir uns fragen, warum das so ist, kommen wir wieder zum steinzeitlichen Jäger. Der damalige Jäger würde durch ausgiebige Gedanken über seine Gefühle nur von der Jagd abgelenkt. Also hätte er weniger Jagderfolg und könnte nicht so gut eine Familie ernähren. Deshalb haben sich die Männer fortgepflanzt, die sich voll auf die Jagd konzentrieren konnten.

Auch heutzutage hat es für Männer Vorteile, wenn sie nicht zu ausgiebig über ihre Gefühle nachdenken, denn das könnte ihren beruflichen Erfolg beeinträchtigen.

In Beziehungsgesprächen wird von Männern aber nicht nur verlangt, dass sie über Gefühle nachdenken, sondern sie sollen auch noch darüber reden. Das fällt ihnen verständlicherweise doppelt schwer.

Auch wenn es in einem Beziehungsgespräch um praktische Themen wie liegengebliebene Socken geht, schwingen dabei doch ständig Gefühle mit. Denn die Partnerin ärgert sich ja schliesslich über die Socken und Ärger ist ein Gefühl. Sie ärgert sich über ihren Partner - kein Wunder, dass dem Partner unwohl zumute ist.

Nun ist es leider so, dass kaum eine Beziehung ohne Beziehungsgespräche auskommt. Daher ist es hilfreich, wenn man die Beziehungsgespräche für wirklich wichtige Themen aufspart.

Fazit:

Wenn Sie als Frau ein Gespräch über Ihre Beziehung führen wollen, berücksichtigen Sie, dass es für Ihren Partner wahrscheinlich so unangenehm ist wie ein Zahnarztbesuch.

Beginnen Sie nicht leichtfertig ein Beziehungsgespräch, sondern versuchen Sie zuerst, ob Sie die Situation auch ohne Gespräch klären können.

Wenn ein Beziehungsgespräch dringend notwendig scheint, wählen Sie dafür einen Zeitpunkt, zu dem Ihr Partner gesprächsbereit ist.

Dazu eignet sich weder ein Zeitpunkt intensiver beruflicher Anspannung, noch die Zeit kurz vor einer Fussballübertragung (falls Ihr Partner Fussball liebt), noch der späte Abend vor dem Schlafengehen.

Manche Paare können Beziehungsgespräche am besten bei einem gemeinsamen Spaziergang führen.

Welche Gelegenheit für Ihre Partnerschaft besonders günstig für Gespräche ist, finden Sie am besten selbst heraus, denn das ist ein wichtiger Faktor für erfolgreiche Gespräche.

Während des Gespräches fordern Sie am besten keine Liebesbeweise und setzen Sie Ihren Partner nicht emotional unter Druck.

Umgekehrt:

So sehr Männer Beziehungsgespräche fürchten, so sehr lieben die meisten Frauen solche Gespräche.

Für viele Frauen bedeutet es die reinste Wonne immer wieder über zahlreiche Details der Partnerschaft zu sprechen.

Oft ist damit nicht einmal etwas Unerfreuliches verbunden, vielleicht sogar meistens.

Frauen untereinander stärken ihre Freundschaft durch Gespräche über Gemeinsamkeiten, über die Geschichte ihrer Freundschaft, was sie an einander mögen und dergleichen mehr. Solche Gespräche sind wie ein Kitt der Freundschaft, der die Freundinnen verbindet.

Der Wunsch einer Frau nach einem Beziehungsgespräch ist also häufig nur die Sehnsucht nach Nähe und Gemeinschaft.

Es handelt sich also häufig nicht um einen versuchten verbalen Angriff auf Sie als Partner.

Gönnen Sie Ihrer Partnerin hin und wieder ein Gespräch über Ihre Beziehung, dann fördert das die Zufriedenheit Ihrer Partnerin und erspart Ihnen möglicherweise unerfreulichere Beziehungsgespräche.

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